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Hightech-Forum weist Wege zum agilen Staat

Expertinnen und Experten fordern einen übergreifenden Kulturwandel in der öffentlichen Verwaltung und sprechen sich für mehr Agilität in der Innovationspolitik aus

Wie kann in Deutschland eine offene und agile Innovationskultur etabliert werden? Dieses Ziel verfolgt die Hightech-Strategie der Bundesregierung. Das Hightech-Forum hat dazu heute sein Impulspapier „Agilität im Innovationssystem – der Staat als Akteur“ veröffentlicht. Obwohl Deutschland weltweit zu den innovationsstärksten Ländern zählt, besteht vor allem bei der Digitalisierung und der Innovationsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung Nachholbedarf.

Die Expertinnen und Experten empfehlen, in der Innovationspolitik, insbesondere in der Forschungs- und Innovationsförderung und der öffentlichen Beschaffung, einen Kulturwandel einzuleiten und neue Wege zu gehen. Der Staat setzt im Innovationssystem nicht nur die politischen Rahmenbedingungen, er ist als Ausbilder, Forschungsförderer, Investor und Nutzer von Innovationen ein wichtiger Akteur. Zentral für die Stärkung einer agilen Kultur ist die Führungsebene. Das Personalwesen im öffentlichen Dienst sollte zugunsten durchlässiger Karrierewege, flexiblerer Arbeitsformen und neuer Weiterbildungsmöglichkeiten modernisiert werden. Auch gesetzliche Handlungsspielräume für mehr Agilität müssen besser genutzt werden.

Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Sprecher des Thementeams „Agilität im Innovationssystem“ im Hightech-Forum, erklärt: „In Zeiten rasanter Entwicklungen und technologischer Umbrüche, aber auch globaler Pandemien wie wir sie gerade erleben, braucht Deutschland ein Innovationssystem, das sich durch Reaktionsschnelligkeit, Kreativität und Anpassungsfähigkeit auszeichnet. Es muss in der Lage sein, neue Lösungen für gesamtgesellschaftliche Herausforderungen hervorzubringen, auch unter unsicheren Rahmenbedingungen. Der Staat und die öffentliche Verwaltung können einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, dass diese Agilität gefördert und angeregt wird.“

In der Forschungsförderung empfehlen die Hightech-Forum-Mitglieder einen stärkeren Einsatz von agilen und unbürokratischen Formaten. Die Forschungsidee und die Zusammenarbeit mit Innovatoren und Gesellschaft sind dabei wichtiger als starre Projektpläne und Budgets. Mit Blick auf die Förderung innovativer Unternehmen und den strategischen Zugang zu neuen Technologien fordert das Gremium eine Stärkung der innovationsorientierten öffentlichen Beschaffung in Deutschland.

Die Empfehlungen werden am 22. April 2020 in der Runde der Staatssekretärinnen und Staatssekretäre aller Bundesressorts zur Hightech-Strategie 2025 vorgestellt. Die federführenden Autorinnen und Autoren des Papiers sind die Hightech-Forum-Mitglieder Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Prof. Dr. Sabina Jeschke, Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Prof. Dr. Manfred Prenzel, Frank Riemensperger, Julia Römer und Prof. Dr. Günther Schuh. Das Hightech-Forum lädt ausdrücklich zur Kommentierung des Impulspapiers ein.

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Pressekontakt
Kathrin Kießling
Telefon +49 30 688 3759-1610
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